Deutscher Hallen-Rekord

50.000 Meter oder 200 Runden zu je 250 Metern

Im Jahre 2008, in einem legendären Rennen über 10.000m, gewann Lennart in der ehrwürdigen Senftenberger Niederlausitzhalle. Die Siegerzeit von 31:11min. ist bis heute unangetastet und der damals junge Niels Bubel wurde überrundeter Zweiter. Insgeheim entstand dabei die Idee, hier einmal einen Deutschen Hallenrekord aufzustellen.

Still und leise haben wir uns ein halbes Jahr vorbereitet. Sind zum Training in die Halle gegangen, wo andere bei tollem Wetter im Wald liefen. Haben extreme Bedingungen getestet, wie einen 50km Lauf in der Wüste Gobi, um die mentale Stärke zu schulen oder haben unter stickigen Bedingungen, um 8.00 Uhr morgens Tempoläufe absolviert, weil das die vermeintliche Startzeit darstellte. Nicht jeder kann das, doch unser Gerrit Wegener hat sich dies zugemutet.

Einen Tag vor dem Wettkampf ging es los und so sind wir frühzeitig angereist, haben uns in der Pension Mandy in der Altstadt von Senftenberg motiviert und sehr wohlgefühlt. Da man hier Sport lebt, denn die Chefin ist 20mal den Berlin Marathon gelaufen und beherbergt unter anderem bei Rennen auf dem Lausitzring, das Team Rosberg.

Der Auftakt um 6.00 Uhr, am 24. Januar, vor der Niederlausitzhalle, wo jahrzehntelang DDR Leichtathletik-Meisterschaften ausgetragen wurden, verlief träge und zäh. Zu 7.00 Uhr kamen die restlichen Betreuer und Verpfleger aus Berlin angereist, dabei stieg die Anspannung. Um 8.00 Uhr dann der erlösende Startschuss für das Unterfangen Deutscher Hallenrekord über 50.000m, bei der 10. Auflage des Hallenmarathon-Wochenende in Senftenberg. 200 Runden zu 250m spulte Gerrit beeindruckend souverän ab und so wurde der Wettkampf zum Demonstrationslauf, wie schön Ultra-Laufsport sein kann.

73 Teilnehmer/innen nahmen die Tortur auf sich und nach gut 30 Runden ging Gerrit diszipliniert laufend in Führung, die er dann auch nicht mehr abgab. Nach 160 Runden kam ein kleines Tief, wo einbisschen Zeit verloren ging, da sich irgendwie zu diesem fortgeschrittenen Zeitpunkt alle verpflegen mussten. Nach einer Hallendurchsage, das der ‘Komet Gerrit‘ die Bahn umkreist, wurde auf ihn geachtet und die Hallenbahn nicht mehr zum Slalomlauf, obwohl er immer noch einige Absperrhürden tuschierte, um sich seinen Weg bahnen zu können.

Nach kontinuierlichen 5km Abschnitten mit einer Abweichung von nur 30 Sekunden zum schnellsten Durchlauf, beendete Gerrit das Rennen, fast ausschließlich auf Bahn zwei und drei laufend, mit dem Deutschen Hallen-Rekord von 3:12:25 Std.

Hätte der Ultralauf-Weltverband IAU, nicht vor kurzem die Hallen-Weltrekorde eingefroren, um nur noch einen Rekord auf der 50km Strecke gelten zu lassen, egal bei welcher Bodenbeschaffenheit, dann wäre Gerrit Weltrekord gelaufen, denn diese Marke hatte er auch unterboten.

Der sympathische Uwe Laenger, mit Startpass und Überzeugung beim 1. FC Union Berlin, kam als bis dahin amtierender Deutscher Hallenrekordler auf den zweiten Platz. Vor zwei Jahren wurde Uwe bei der Deutschen Meisterschaft über 50km in Kienbaum, durch unseren erstmalig auf dieser Strecke laufenden und siegenden Niels Bubel, auf den undankbaren vierten Platz verdrängt. Sein Kommentar im Ziel, war dabei nicht traurig schon wieder von einem Laufpartner geschlagen worden zu sein, sondern frohgestimmt, dass der Nachwuchs in Berlin stimmt.

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